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Märchenhaftes Graubünden

 

 

Wusstest Du, dass es in Magd Gretas Heimat, der schönen Surselva im Bündner Oberland, früher die grösste Sammlung an Geschichten in der ganzen Schweiz gab? Kein Wunder, ist auch das berühmteste rätoromanische Lied "La canzun dil bau" ein Märchen.

Ein grosser Teil der alten Märchen ist für immer verlorengegangen. Die Geschichten wurden nicht mehr weitererzählt und niemand hat sie schriftlich festgehalten.

Doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich im Bündnerland die MärchensammlerInnen auf die Suche nach den alten Volksmärchen gemacht. Sie haben die Menschen in den Tälern und auf den Bergen in ihren Bündner Stuben besucht und haben sich die bisher nur mündlich überlieferten Geschichten erzählen lassen.

So hat zum Glück doch noch eine Vielzahl an Bündner Märchen überlebt.

 

 

 

Das Hirtenhorn

In früheren Zeiten hatte jede noch so arme Familie mindestens eine Ziege. Ziegen sind einfach zu halten und schenken süsse nahrhafte Milch. So gab es in jedem Dorf auch einen Geissbub.

Früh morgens, bei den ersten Sonnenstrahlen, gingen die Geissbuben mit dem Hirtenhorn, einem Horn eines alten Ziegenbocks, durch die Dörfer. Der Klang des Hirtenhorns läutete den Tag ein. Es war das Signal für die Dorfbewohner, ihre Ziegen aus dem Stall zu lassen.

Waren alle Geissen des Dorfes beisammen, ging es mit lautem Rufen und Glockengeläute hinauf auf die Alp, auf die saftigen grünen Matten.

 

 

 

Hörnerklang über Berg und Tal

Viele der alten Märchen handeln von den Abenteuern der mutigen Geissbuben, welche die Geissen bei Sonnenschein, Sturm und Regen auf die Alp trieben.

Wie im Märchen "Das hilfreiche Bergmännlein", das von einer Geiss handelt, die auf der Alp verloren geht. Wer hilft dabei, sie wiederzufinden?

In der Online-Datenbank der Mutabor Stiftung sind über 700 Bündner Märchen zu finden.

Schau doch einmal rein und tauche ein in die faszinierende Bündner Sagen- und Märchenwelt.